Samstag, Januar 28, 2017

Die Sternstunde der estnischen Aufklärung

Dieser Artikel über das estnische Aufklärungsdienst erschien in Postimees.

Das Informationsdepartment (Aufklärungsdienst, Anm. des Übersetzers) Estlands beobachtete das Treffen einen Mitglieds der Trump-Mannschaft und einem pro-Putin Mitglied der russländischen Duma in einem der osteuropäischen Länder, schrieb die Zeitung Newsweek mit dem Verweis auf einige Leute, die Bezug zu Geheimdiensten haben.

Trumps Rechtsanwalt Michael Koen behauptete gestern (also am 11. Januar 2017, Anm. des Übersetzers), dass er niemals in Prag gewesen war, Trump fügte hinzu, dass der Wert der veröffentlichen Informationen nur das Wert des Papiers sind, auf dem sie gedruckt waren. Laut den Meinungen der Experten, die mit Postimees sprachen, muss man diese Information mit Vorsicht geniessen, denn die Glaubwürdigkeit einiger Teile bezweifelt werden muss und manche Behauptungen widersprechen den Grundsätzen der Geheimdienste.

Nichtsdestotrotz zeigt die gestrige Rede Trumps auf der gestrigen Pressekonferenz ganz klar, dass zumindest ein Teil der Information von den Geheimdiensten stammt. Das zeigt auch der Artikel in Newsweek, in dem das estnische Informationsdepartment genannt wird. In dem Artikel wird verwiesen, dass das Informationsdepartment einen Bericht für die Regierung erstellte, das Russland die größte Sicherheitsbedrohung für Estland, Lettland und Litauen darstellt, was sicherlich keine Neuigkeit für die lokale Bevölkerung ist.

Im grossen und ganzen, dass das Informationsdepartment solche Operation durchführte, zeigt, dass unsere ausländische Partner unsere Auslandsaufklärung hoch schätzen. Auch zeigt es zweifellos, dass die Mitarbeiter unserer Aufklärung sich dort befinden, wo andere nicht sind, deswegen bittet man sie um Hilfe.

Postimees sprach mit vielen Experten über diese Geschichte, laut deren Einschätzung, begann man die Arbeit des Informationsdepartments wert zu schätzen, nachdem der Konflikt in der Ukraine sich entfachte. Bis zu dieser Zeit blieb Estland, wie auch die anderen baltischen Länder Staaten mit einem Thema: sie können darüber erzählen, was im Osten passiert. Nach den Annexion der Krim, änderte sich das Verhältnis seitens der westlichen Geheimdienste erheblich.

Deswegen ist es nicht ungewöhnlich, dass falls ein Staatsoberhaupt frisches Aufklärungsmaterial über Russland braucht, immer häufiger wird die Information benutzt, über die die Geheimdienste Estlands verfügen. Der Grund dafür ist, dass Estland niemals das Interesse an Russland verloren hat, und unsere Geheimdienste haben Geheimnisse, die die Aufklärungsdienste anderer ausländischer Staaten vielleicht schon aufgeben haben.

Eines der Geheimnisse ist, dass die Geheimdienstler Estlands perfekt und bis zu den kleinsten Nuancen die russische Sprache beherrschen, das gibt ihnen ein Vorteil gegenüber den westlichen Partnern, die ausländischen Agenten können Russisch jahrelang lernen, doch verstehen sie nicht den Slang der Geheimdienstler. Ohne jeden Zweifel haben unsere Aufklärer auch andere Geheimnisse, die andere Dienste nicht haben - beispielsweise was die Armee und die Wirtschaft Russlands angeht.

Man kann behaupten, dass wir sogar vor unseren baltischen Nachbarn einen Vorteil haben, die natürlich mehr Kenntnisse in bestimmten Gebieten der Aufklärung haben können, doch die, wie man munkelt, als Partner eher die nordische Länder und Staaten, die weit weg sind, bevorzugen.

Vermutlich fing das erfolgreiche Informationsdepartment auch selbst an, fleissig Daten auszutauschen. Laut einigen Einschätzungen, kooperiert das Department mit 15-20 ausländischen Aufklärungsagenturen, darunter auch mit CIA.

Ein Zeichen der hohen Wertschätzung ist der Besuch des Leiters der US-Geheimdienste James Clapper in Tallinn Anfang August letzten Jahres. In dieser Zeit fanden die Geschehnisse statt, die im Trump-Dossier erwähnt wurden, doch gibt es keine Verbindung zwischen diesen beiden Ereignissen. Postimees wurde gesagt, dass während des Treffens mit der estnischen Regierung Clapper die Arbeit der Geheimdienste unseres Landes lobte, er erwähnte keine konkrete Geschichten, doch in den Augen des Mannes, der über alle Ereignisse des US-Präsidenten, die Geheimdienste betreffen, bescheid weiss, gab es Mehrdeutigkeit.

Darüber welche die größten Siege in der Arbeit des Informationsdepartments waren, wird die Öffentlichkeit Estlands niemals erfahren, denn dass ist die Arbeit der Geheimdienste. Doch alles was man über die Spitze des Eisberges sagen kann: Das Informationsdepartment spielte eine grosse Rolle bei der Enttarnung von Herman Simm und anderer Landesverräter. Welche es genau war, werden wir niemals erfahren.

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